© Philip Kandler
WIR VERKAUFEN IMMER 2013
von Robert Woelfl
Koproduktion mit dem Landesmuseum Kärnten
nominiert für den Nestroy-Preis 2013
SPIELORT: Foyer des Landesmuseum Kärnten
INSZENIERUNG: Ute Liepold
BESETZUNG: Jutta Fastian, Magda Kropiunig, Nadine Zeintl
BÜHNE: Dietmar Kaden
VIDEO: Philip Kandler
KOSTÜM: Michaela Haag
In seinem aktuellen Stück „Wir verkaufen immer“ (ausgezeichnet mit dem Dramatikerpreis des Klagenfurter Stadttheaters 2011) porträtiert Robert Woelfl drei Finanzdienstleister, die davon leben, anderen Menschen Finanzprodukte zu verkaufen. Ein Stück zur Finanzkrise, das sich nicht am geschäftigen Lärm der Börse orientiert, sondern in dem Moment einsetzt, da die Laptops zugeklappt und die Handys ausgeschaltet werden. Und es wird klar: Der Finanzberater selbst steckt in der Krise. Oder anders gesagt: Manchmal sind die Täter Opfer. Auch wenn die Opfer das natürlich anders sehen. Das Stück entwickelt vor dem Hintergrund eines bankrotten Landes und den kriminellen Verstrickungen führender Politiker eine eigene Brisanz und Bedeutung. Geschichte und Gegenwart/Zukunft treffen aufeinander und treten in einen spannenden Austausch – paradigmatisch für die Situation des Landes, mit der Absicht, sich mit den Mitteln des Theaters mit einer ökonomisierten Gesellschaft und den psychosozialen Folgen vor Ort zu konfrontieren. Regisseurin Ute Liepold besetzt das Stück mit drei Frauen, denn: die Finanzmärkte sind fest in Männerhand und die großen Deals werden in einer von Seilschaften gestützten und geschützten „Arena der Männlichkeit“ abgeschlossen.
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PRESSESTIMMEN:
„So eine Produktion würde auch dem Stadttheater gut zu Gesicht stehen. Woelfls verschachtelte Ironie vertieft Ute Liepold in ihrer vom platinblonden Auftritt bis zum abgerollten Abgang klugen Inszenierung leicht lesbar. Kein Moment des Kursverlustes. Kein Moment, in die ausschließlich weiblich Besetzung nicht Assoziationsspielräume freigibt. Kompliment!“ (Kleine Zeitung)
„Mit atemberaubender Bühnenpräsenz sowie leidenschaftlichem, groteskem und einfühlsamem Spiel machen die Akteurinnen die Textmontage zu einem in jeder Minute beklemmenden Drama von Weltformat… Es bleibt zu hoffen, dass die Inszenierung auf Welttournee geht.“