© Stefan Schweiger

TANZCAFÉ TREBLINKA 2017 

von Werner Kofler 

SPIELORT: Jazzclub Kammerlichtspiele
INSZENIERUNG: Ute Liepold
BESETZUNG: Andreas Jähnert, Marcus Thill
KOSTÜM/MASKE: Michaela Haag
LICHT: Wolfgang Franz
PRODUKTION: Bernd Liepold-Mosser
ASSISTENZEN: Karin Prucha, Stephanie Sihler 

Zum 70. Geburtstag von Werner Kofler (geb. 1947 in Villach, gest. 2011 in Wien) inszeniert Ute Liepold sein einziges Theaterstück Tanzcafé Treblinka, in dem es in hochverdichteter Sprache um die maßgeblichen Verwicklungen von Kärntnern in die Nazi-Vernichtungsmaschinerie geht: neben dem berühmt-berüchtigten Odilo Globocnik auch um Ernst Lerch, der nach dem Krieg das beliebte Tanzcafé Lerch in der Wiener Gasse betrieb, in dem ein gewisser Udo Jürgens den Anfang seiner Karriere machte. Lerch lebte bis in die 70er Jahre als angesehener Klagenfurter Cafetier – und nicht als geächteter 1000-facher Massenmörder. Kofler macht in seinem Stück die beunruhigende Verknüpfung der Verdrängung dieser Vergangenheit mit dem harmlosen Wunsch nach Unterhaltung und dem Massenphänomen von Sportevents zum Thema. Ein spannendes, aufwühlendes Stück Zeitgeschichte von einem der ganz Großen der österreichischen Gegenwartsliteratur.

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PRESSESTIMMEN: 

„Globocniks Alter Ego erscheint in Ute Liepolds beachtenswerter Inszenierung als gut gelaunter Moderator einer gespenstischen TV-Conférence. Wie Marcus Thill in dieser Rolle die „Kamingespräche unter Massenvernichtern“ aufleben lässt, jagt einem den Schauder über den Rücken. Und Andreas Jähnert läuft in seinem erschreckenden Verdrängungsmonolog in einer auch athletisch erstaunlichen Leistung der Vergangenheit davon…“ (Der Standard)

„Ute Liepold hat Koflers rhythmisches Furioso gegen die Verdrängung der Nazi-Vergangenheit und die in der Maske der Unkenntnis steckende Oberflächlichkeit der Gesellschaft zu einem spannenden Abend mit musikalischen Interventionen verdichtet.“ (Kleine Zeitung)

„Was für eine hämmernde Anklage, was für ein grandioses Stück, das Ute Liepold mit Werner Kofler Tanzcafé Treblinka zum Klingen bringt…Ein Muss!“ (Kronen Zeitung)

PREMIERE:
26. Jänner 2017