© Gerhard Maurer
MEDEA MATRIX GOLD 2021
Eine Frauengeschichte.
Nach Euripides, Christa Wolf und anderen.
SPIELORT: Burghof Klagenfurt
KONZEPT, TEXTFASSUNG UND INSZENIERUNG: Ute Liepold
BESETZUNG: Magda Kropiunig und Kai Möller
CHOREOGRAPHISCHE BERATUNG: Andrea K. Schlehwein
MUSIK: Ana Laura Domínguez
KOSTÜM: Petra Pfleger
Das Theaterprojekt dekonstruiert den Mythos der rächenden Frau und Kindsmörderin und zieht Verbindungslinien zur Gegenwart. Ute Liepold interessieren dabei besonders die Verbindungslinien zur Gegenwart: Welche Rolle spielt die Mutterschaft im Leben einer Frau? Wie weit muss sich ein Konflikt zuspitzen, um in der Tragödie zu enden? Der Begriff Matrix bezieht sich nicht nur auf seine ursprüngliche Bedeutung als „Gebärmutter“ und „Muttertier“, sondern eröffnet auch den künstlerischen Gedankenraum, in dem die Fragen nach der Bedeutung von Mutterschaft für das Leben einer Frau gestellt werden. Das titelgebende Attribut Gold referiert auf das antike Goldene Vlies, für dessen Raub Medea Jason zuliebe mit ihren Eltern und ihrem Land gebrochen hat. Es steht aber auch als Chiffre für all die begehrten Objekte, die uns Menschen als Substitute eines grundsätzlich Mangels Zufriedenheit und Glück versprechen. Am Ende geht darum, die verhärtete überlieferte Struktur des Mythos der Frau, die aus Rache an ihrem Mann ihre Kinder umbringt, aus dem Kontext heraus zu interpretieren.
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PRESSESTIMMEN:
„Mit ihrer eigens für das coronatauglich kurze Stück entwickelten Musik trifft Ana Laura Domínguez auf dem Cello virtuos den richtigen Ton der Antike, der sich archaisch über die Geschichte der verstoßenen, kindermordenden Medea legt. Magda Kropiunig zeigt im bodenlangen, königsblauen Abendkleid (Kostüm: Petra Pfleger) glaubwürdig eine gestärkte Frau, die zwischen Verzweiflung und Stolz ihre Beziehung zu Jason (Kai Möller) reflektiert.“ (Kronen Zeitung)
„Regisseurin Ute Liepold hat Euripides mit Texten von Grillparzer, Christa Wolf und anderen zu einer 60-Minuten-Corona Fassung montiert, die den Mythos von der grausamen Rächerin einer coolen Analyse unterzieht. Die Produktion „Medea Matrix Gold“ betrachtet die Schuldfrage (unfassbar, die eigenen Kinder zu töten), Mutterschaft und Abhängigkeiten aus der Perspektive zeitlicher Distanz, das in Hass verbundene Paar tritt wiederholt in ironischer Reflexion aus der Rolle. Jason wollte einfach „schöner wohnen“, Medea als Alleinerziehende kann sich’s halt nicht richten.“ (Kleine Zeitung)