© Gerhard Maurer
JEDERMANN – DAS SPIEL VOM STERBEN DER REICHEN FRAU
nach Hugo von Hofmannsthal
SPIELORT: Burghof Klagenfurt
INSZENIERUNG: Ute Liepold
TEXTFASSUNG: Ute Liepold und Ensemble
BESETZUNG: Birgit Fuchs, Magda Kropiunig, Michael Kuglitsch, Estha Sackl, Tibor Taylor
KOSTÜM/ BÜHNE: Marlies Liekfeld-Rapetti
LOOPER-KONZEPT: Birgit Fuchs
VIDEOS / SOUNDS: Philip Kandler
PRODUKTIONSLEITUNG / REGIEASSISTENZ: Stephanie Sihler
TECHNIK: Berger Veranstaltungstechnik
Angenommen, JEDERMANN ist eine Frau. Das christlich inspirierte Mysterienspiel wird so zur Matrix für eine Überprüfung und performative Dekonstruktion unserer patriarchal strukturierten Welt. Was bedeutet es, wenn eine Frau im Patriarchat behauptet, über Geld, Macht, Gier und Skrupellosigkeit zu verfügen und gut und gerne hedonistisch lebt? Bereut sie ihren Lebenswandel wirklich? Hat sie tatsächlich Furcht und Ehrfurcht vor Gott? Kann es überhaupt ein Ziel sein für eine hedonistische Frau, vor Gottes Auge Gnade zu finden? Oder muss Frau nicht den Bruch mit der christlichen Opferrolle, die in der abendländischen Kultur seit jeher für die Frau vorgesehen ist, sogar bewusst herbeiführen, um sich selbst zu befreien? Mit diesen aktuellen Fragen soll das Publikum konfrontiert werden und einen zeitgemäßen Blick auf den traditionellen Stoff werfen.
—————————————-
PRESSESTIMMEN:
„Regisseurin Ute Liepold hat das Mysterienspiel kräftig eingestrichen und den historisch gefärbten Originalversen einen richtigen Turbo verpasst. Schlag auf Schlag treten Koch, Schuldknechts Weib, armer Nachbar oder Hausvogt vor und holen sich eine Abfuhr. (…) Die Videos (Philip Kandler) im Bühnenhintergrund unterlaufen einerseits die rasante Befragung des Themenkomplexes zwischen christlichen Glaubensfragen und schnellem Genuss, andererseits untermauern sie das gesprochene Wort. (…) Die Party steigt, man findet sich in einem intensiv gesungenen Kanon und es folgt so etwas wie eine kontrollierte Explosion in Form von „Glaubensbekenntnissen.“ (…) Und Jedermann? Die pfeift sich nichts uns sieht sich nicht in der Opferrolle. Befreiender als mit „Hells Bells“ von AC/DC und einer Stimmung wie bei einem Rockkonzert hätte der kraftvoll-kurzweilige Abend kaum enden können. Die Denkräume zur Auseinandersetzung mit den aufgeworfenen Fragen sind geöffnet.“
(Kleine Zeitung, Uschi Loigge)